Systemische Aufstellung

Pixaby: Schachfiguren

Die Begriffe Systemische Aufstellung oder auch System Aufstellung werden oft synonym für Aufstellungsarbeit im Allgemeinen verwendet. Es handelt sich dabei um eine Methode, Dynamiken und Beziehungen innerhalb eines bestehenden Systems sichtbar zu machen. Dahinter stehen Erkenntnisse aus der Systemtheorie, wonach innerhalb von Systemen bestimmte Ordnungen herrschen, sich die einzelnen Bestandteile bzw. Elemente gegenseitig beeinflussen und miteinander in Wechselwirkung stehen. Ein System ist um Balance bemüht: sobald sich eines seiner Elemente verändert, werden sich auch andere Elemente verändern, um den Ausgleich wieder herzustellen. Durch eine Aufstellung kann diese gegenseitige Einflussnahme sichtbar gemacht werden. So können mögliches Konfliktpotential und Blockaden, aber auch vorhandene Ressourcen und Lösungsansätze aufgezeigt werden.

Definition Systemische Aufstellung

Systemische Aufstellung ist ein Sammelbegriff für Verfahren, bei dem die Mitglieder eines Systems aufgestellt und räumlich miteinander in Beziehung gesetzt werden. Dadurch kann der Einfluss, den die Mitglieder aufeinander haben, visualisiert und bewusst gemacht werden. Je nach System, das näher betrachtet werden soll, gibt es z.B. Familienaufstellungen, Organisationsaufstellungen, Aufstellungen von Teams, Gruppen oder auch inneren Anteilen.  Zudem gibt es eine Vielzahl von Aufstellungsarten, die mit anderen Methoden kombiniert werden oder sich bestimmte Schwerpunkte gesetzt haben. Meist unterscheiden sich diese Aufstellungsarten durch eine neue Namensgebung oder weltanschauliche Aspekte. Das Grundprinzip ist jedoch ähnlich: In der Systemischen Aufstellungsarbeit können sowohl Personen stellvertretend für die Elemente eines Systems stehen als auch durch Figuren oder Symbole dargestellt werden. Ein Aufstellungsleiter (Systemischer Coach oder Therapeut) lenkt die beteiligten Stellvertreter durch den Ablauf der Systemischen Aufstellung und gibt weitere Anleitungen. Die Ursprünge der Methode liegen bereits im Psychodrama von Jacob L. Moreno, das dieser in den 1920er Jahren entwickelte. Später entwickelte die Familientherapeutin Virginia Satir die Familienskulptur und die Familienrekonstruktion und legte so den Grundstein für Aufstellungsarbeiten.

Für welche Themen / Dynamiken kann eine Systemische Aufstellung sinnvoll sein?

Systemische Aufstellungen sind wirkungsvolle Methoden, um Klarheit zu bekommen und Bewegung in festgefahrene Situationen zu bringen. So macht es zum Beispiel im Coaching, in der Familientherapie oder auch in der Unternehmens- und Organisationsberatung durchaus Sinn, vorhandene, immer wieder auftretende Schwierigkeiten oder Konflikte in einem Gesamtzusammenhang zu sehen. Jeder Mensch beeinflusst beispielsweise seine Familie, während er gleichzeitig von seiner Familie beeinflusst wird. Diese Wechselwirkung lässt sich ebenfalls auf eine Gruppe, eine Firma, ein Team oder eine Organisation übertragen.

Beispiele:

In einer Paarbeziehung suchen wir uns oft einen Partner aus, mit dem wir die Beziehung leben können, die wir in irgendeiner Form schon kennen. Meist werden dabei auch Beziehungsmuster oder Dynamiken wiederholt, die wir in unserer Herkunftsfamilie gelernt haben, und die uns vermutlich gar nicht bewusst sind. Eine Aufstellung kann Sinn machen,

  • wenn jemand immer wieder an Partner gerät, die untreu oder gewalttätig sind
  • wenn Beziehungen immer wieder nach kurzer Zeit scheitern
  • wenn sich innerhalb der Familie bestimmte Krankheiten häufen
  • bei unerklärlichem beruflichen Scheitern, Pleiten etc.
  • und anderen Themen, bei denen ein familiärer Zusammenhang vermutet wird.

In Organisationen oder Unternehmen arbeiten nicht nur Individuen zusammen, sondern auch Teams und Abteilungen. Diese sind ebenfalls Teil eines Systems, arbeiten manchmal gut zusammen, manchmal aber auch gegeneinander. Eine Organisationsaufstellung könnte Licht ins Dunkel bringen, wenn

  • sich immer wieder dieselben Fehler im Unternehmen einschleichen, ohne dass andere Ursachen dafür in Frage kommen
  • eine hohe Mitarbeiterunzufriedenheit oder – fluktuation zu beobachten ist
  • sich problematische Kundenbeziehungen häufen oder aus unerklärlichen Gründen Kunden wegbleiben
  • und andere Themenfelder, bei denen ein systemischer Zusammenhang vermutet werden kann.

Vorgehen bei Systemischen Themen im Einzelcoaching

Eine Aufstellung muss nicht zwingend in einer Gruppe von mehreren Personen stattfinden. Auch im Einzelcoaching können sich schließlich Hinweise auf systemische Zusammenhänge zeigen. Meist besteht nicht die Zeit oder die Bereitschaft, auf eine Aufstellung mit Stellvertretern zu warten. Oft ist dies auch nicht nötig. Hier bietet sich der Einsatz von Systembrettern, Aufstellungen mit Figuren oder anderen Hilfsmitteln an.

(quelle: www.landsiedel-seminare.de)

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